Dr. Josef Simbrunner

Das Linzer Theaterwesen von den Anfängen bis zur Gegenwart –
Ein kulturgeschichtlicher Streifzug
Das Musiktheater im Volksgarten


Zuschauerraum des Landestheaters (1938)Foto: Der mondäne Treppenaufgang zum Misiktheater-Foyer. Bildquelle: Sigrid Rauchdobler.

Nach positivem Grundsatzbekenntnis der Politik (Juli 2003), endgültiger Standortbestimmung (Juni 2004) und langer Planungsperiode innerhalb fünfjähriger Bauzeit realisiert, fegte das am 11. April 2013 eröffnete „Opernhaus Volksgarten“(34) vereinzelte Vorhersagen eines drohenden Finanzdebakels bereits in der Anlaufphase mit respektablen Besucherquoten überzeugend vom Tisch.

Zuschauerraum des Landestheaters (1938)Foto: Zuschauerraum, Orchestergraben und Bühne, aufgenommen beim Festakt zur msiktheatereröffnung am 11. April 2013. Bildquelle: Reinhard Winkler.

Der Steckbrief des fünfgeschossigen,(35) auch städtebaulich Akzente setzenden Musiktheaters am Blumauerplatz – programmatische Richtschnur: „Anspruchsvolle Vielfalt“ – spiegelt selbst in Kurzversion ein Gesamtkonzept wider, das technisch, funktionell wie ökologisch zu Recht internationalen Spitzenstand reklamiert. Mit nachfolgenden Kerndaten aus diesem Steckbrief, ein in Statistik gefasster Beleg des Auf- und Durchbruchs zu einem neuen, lichtvollen Kapitel Linzer bzw. oberösterreichischer Theatergeschichte, sei dieser kleine kulturhistorische Streifzug beschlossen.

• Großer Saal/Auditorium mit bis zu 1.200 Plätzen im Parterre, Hochparterre und ersten sowie zweiten Rang.
• Multifunktionale Transportdrehbühne mit 32 Metern Durchmesser als Zentrum der Bühnenlandschaft. Das System wurde in Linz weltweit erstmals zum Einsatz gebracht.
• Studiobühne/Blackbox als Raum für Experimentelles mit 300 Besucherplätzen.
• Orchesterprobensaal mit 200 Plätzen und Equipment für CD-Aufnahmen.
• Eleganter Grünparkbereich mit nahtlos in die Foyerhalle übergehender Verweil- und Flanierzone.
• Ganztägiger Restaurant- und Cafebetrieb.
• Hauseigene Tiefgarage für 300 Fahrzeuge.


Zurück: Weg zum "modernen Landestheater"


(34)   Als unermüdlicher Förderer und Propagandist hat sich auch der 1984 auf Privatbasis gegründete Verein der „Freunde des Linzer Musiktheaters“ um die Verwirklichung des, von der Stadtgemeinde anteilig mitgetragenen, Projekts (Planung: Architekt Terry Pawson/London) bleibende Verdienste erworben.
(35)   Nicht mitgerechnet die beiden Untergeschosse.



Das Linzer Theaterwesen von den Anfängen bis zur Gegenwart – Ein kulturgeschichtlicher Streifzug

Einleitung
Grundlagen des Linzer städtischen
Bühnenwesens:

1) Theater für den kaiserlichen Hof
(ab 1500)

Das höfische Barocktheater
2) Das Schultheater der Stände
und der Jesuiten

Bürger- und Handwerkerspiele
3) Das Spiel der Wanderkomödianten
in den Bretterbuden

Theaterviertel für die breite Bevölkerung
Das Ständische Theaterviertel /
Reitschule und Ballhaus

Das Ständische Ballhaus
Das Ringen um einen repräsentativen
Theaterbau - Pläne und Rückschläge

Das Stadt- oder Wassertheater als
erstes öffentliches Bühnenhaus

Schikaneder u. Mozart im Stadttheater
Das Marionettentheater/Sommertheater
Das Ballhaus wird aufgestockt -
Redoutensaal und Casino entstehen

Das Ende des Städtischen Wasser-
theaters

Übergangslösung Redoutensaal
Das Projekt Landestheater
nimmt Gestalt an

Errichtung im Eiltempo
Erste Vorstellung am 4. Oktober 1803

Wechselhafte Bilanzen
Verpasste Chancen /
die "Theaterkrise" von 1932
Unter brauner Flagge
Der Betrieg zur Nachkriegszeit
Weg zum "modernen Landestheater"
Das Musiktheater im Volksgarten


OÖ Heimatblätter 2014 Heft 3/4Artikel aus:
OÖ. Heimatblätter
2014 Heft 3/4,
Beiträge zur OÖ. Landeskunde,
68. Jahrgang,
Hrsg.: Amt der
OÖ. Landesregierung,
Dir. Kultur