Dr. Josef Simbrunner
Das Linzer
Theaterwesen von den Anfängen bis zur Gegenwart –
Ein kulturgeschichtlicher Streifzug
Grundlagen des
Linzer städtischen Bühnenwesens:
1)
Das höfische Barocktheater
Gleichzusetzen mit monumentalem Kulissentheater, fußte das höfische Barocktheater auf der Idee des Gesamtkunstwerks und vereinte in prunkvollem Rahmen Dichtung, Musik und Bühne. Gemeinsam mit Oper und Ballett oft in tagelange Feste eingebunden, blieb es als exklusives Vergnügen ausnahmslos dem Adel vorbehalten.
Zur Erbhuldigung für Karl VI. (1685–1740) war der Linzer Schlosspark am 28. August 1732 Schauplatz einer epochalen Freiluftaufführung von Antonio Caldaras Oper “L’ asilo d’amore“. Der hochgeachtete Hofarchitekt und Hoftheateringenieur Giuseppe Galli da Bibiena (1696–1757), Meister der Perspektive, hatte dabei mit beträchtlichem Aufwand, und erstmals überhaupt, bemalte transparente Szenerien als Dekoration eingesetzt. (Unter den Gästen der illustren Aufführung weilte auch Prinz Eugen von Savoyen.).
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(2) K. Celtis (1459–1508), Beiname Protucius, war 1487 durch Friedrich III. zum Dichter gekrönt und dann von Maximilian als Lektor für Rhetorik und Poetik an die Universität Wien berufen worden. Sein „Dianaspiel“ gilt als Vorläufer des humanistischen Festspiels.
(3) Im Verlauf des Spiels hatte der Kaiser den Dichter Vinzenz Lang, genannt Longinus, einen Schüler von Konrad Celtis, zum Poeta laureatus gekränzt. Zwei Gobelins von der Hand des Oberösterreichers Prof. Rudolf Steinbüchler (1901–1985), zur Eröffnung der Kammerspiele 1957 geschaffen und dort bis vor wenigen Jahrzehnten künstlerischer Raumschmuck, zeigen Maximilian unter Bezugnahme auf diese Aufführung als Jäger und Monarch; in ersterer Rolle empfängt er aus Dianas Hand Spieß und Bogen, in der zweiten überreicht er Longinus den Lorbeerkranz.
(4) Das kaiserliche Hofopernorchester galt damals als das beste der Welt. 1680 bot man im Linzer Schloss Draghis „L´ ìngegno à sorte“ und „Introinzione ad un ballo si Teutoni“, 1681 dessen Oper „La forza dell’amicizia“.
Das Linzer Theaterwesen von den Anfängen bis zur Gegenwart – Ein kulturgeschichtlicher Streifzug
Einleitung
Grundlagen des Linzer städtischen
Bühnenwesens:
1) Theater für den kaiserlichen Hof
(ab 1500)
Das höfische Barocktheater
2) Das Schultheater der Stände
und der Jesuiten
Bürger- und Handwerkerspiele
3) Das Spiel der Wanderkomödianten
in den Bretterbuden
Theaterviertel für die breite Bevölkerung
Das Ständische Theaterviertel /
Reitschule und Ballhaus
Das Ständische Ballhaus
Das Ringen um einen repräsentativen
Theaterbau - Pläne und Rückschläge
Das Stadt- oder Wassertheater als
erstes öffentliches Bühnenhaus
Schikaneder u. Mozart im Stadttheater
Das Marionettentheater/Sommertheater
Das Ballhaus wird aufgestockt -
Redoutensaal und Casino entstehen
Das Ende des Städtischen Wasser-
theaters
Übergangslösung Redoutensaal
Das Projekt Landestheater
nimmt Gestalt an
Errichtung im Eiltempo
Erste Vorstellung am 4. Oktober 1803
Wechselhaftte Bilanzen
Verpasste Chancen /
die "Theaterkrise" von 1932
Unter brauner Flagge
Der Betrieg zur Nachkriegszeit
Weg zum "modernen Landestheater"
Das Musiktheater im Volksgarten
Artikel aus:
OÖ. Heimatblätter
2014 Heft 3/4,
Beiträge zur OÖ. Landeskunde,
68. Jahrgang,
Hrsg.: Amt der
OÖ. Landesregierung,
Dir. Kultur