Dr. Josef Simbrunner
Das Linzer
Theaterwesen von den Anfängen bis zur Gegenwart –
Ein kulturgeschichtlicher Streifzug
Das Ringen um einen repräsentativen Theaterbau
Pläne und Rückschläge
Mittlerweile verstärkten sich in Linz Bemühungen um ein repräsentatives Theatergebäude als Voraussetzung für längerfristige Engagements, geordnete Spielzeiten übers ganze Jahr und damit künstlerisch wie wirtschaftlich dauerhafte Prosperität. Bereits um die Mitte des 18. Jahrhunderts hatte sich die „Adelige Theatersocietät“, voran deren Gründer Freiherr Johann Franz Achaz v. Stiebar (ab 1759 Landesanwalt und stellvertretender oö. Landeshauptmann) sowie Graf Christoph Wilhelm v. Thürheim (1763–1786 Landeshauptmann und Regierungspräsident), in dieser Richtung exponiert.
Der von dem Linzer Barockbaumeister Johann Matthias Krinner 1751 vorgelegte Plan, das Ballhauß auf der Promenade zum Comedi Hauss und steinernen Theater mit Prachtsaal für Paal-Redouten oder andere assembleen umzugestalten, stieß bei den Ständen jedoch auf Ablehnung; sie zeigten sich nicht geneigt, das mit grossen uncosten und zu dero Belustigung erbaute Ballhauss zu anderwärtigem Gebrauch applicieren zu lassen. Unter anderem fürchtete man um die Mitsprache bei der Programmauswahl und wollte im Theater wohl weiterhin „unter sich“ sein.(14)
Weiter: Das Stadt- oder "Wassertheater" als erstes öffentliches Bühnenhaus
Zurück: Grundlagen des Linzer städtischen Bühnenwesens: 3) Das Ständische Ballhaus
(14) Zu seinem Vorstoß ermuntert wurde Krinner durch das Vorbild des zu einem Opernhaus umfunktionierten Wiener Ballhauses. Konkret hatte Krinner den Ständen vorgeschlagen, ihm die Führung des Linzer Ballhauses auf zehn Jahre einzuräumen, wobei er die Umbaukosten übernehmen würde. Nach Ablauf dieser Frist würde er das Haus ohne allen Entgelt zur löblichen Landschaft Nutzen einhändigen oder aber solches wiederum in das Paalhaus auf seine Unkosten verändern.
Das Linzer Theaterwesen von den Anfängen bis zur Gegenwart – Ein kulturgeschichtlicher Streifzug
Einleitung
Grundlagen des Linzer städtischen
Bühnenwesens:
1) Theater für den kaiserlichen Hof
(ab 1500)
Das höfische Barocktheater
2) Das Schultheater der Stände
und der Jesuiten
Bürger- und Handwerkerspiele
3) Das Spiel der Wanderkomödianten
in den Bretterbuden
Theaterviertel für die breite Bevölkerung
Das Ständische Theaterviertel /
Reitschule und Ballhaus
Das Ständische Ballhaus
Das Ringen um einen repräsentativen
Theaterbau - Pläne und Rückschläge
Das Stadt- oder Wassertheater als
erstes öffentliches Bühnenhaus
Schikaneder u. Mozart im Stadttheater
Das Marionettentheater/Sommertheater
Das Ballhaus wird aufgestockt -
Redoutensaal und Casino entstehen
Das Ende des Städtischen Wasser-
theaters
Übergangslösung Redoutensaal
Das Projekt Landestheater
nimmt Gestalt an
Errichtung im Eiltempo
Erste Vorstellung am 4. Oktober 1803
Wechselhaftte Bilanzen
Verpasste Chancen /
die "Theaterkrise" von 1932
Unter brauner Flagge
Der Betrieg zur Nachkriegszeit
Weg zum "modernen Landestheater"
Das Musiktheater im Volksgarten
Artikel aus:
OÖ. Heimatblätter
2014 Heft 3/4,
Beiträge zur OÖ. Landeskunde,
68. Jahrgang,
Hrsg.: Amt der
OÖ. Landesregierung,
Dir. Kultur